Wer war Konrad Morgenroth?
Prof. Dr. Konrad Morgenroth (13.11.1909 – 27.11.1970) wurde in Königsberg (Ostpreußen) geboren. Dort, wo Alle und Pregel zusammenfließen, ging er zur Schule und studierte Zahnmedizin. Nach Approbation und Promotion folgten Assistenzjahre bei Prof. Dr. Schröder in Berlin. Unter Prof. Dr. Dr. Wilhelm Meyer habilitierte sich Konrad Morgenroth 1939 in Königsberg mit einer Arbeit über „Traumatischen Schädigung des Zahnfleisches (Versuche an Hunden)“ die auf dem Internationalen Parodontose Kongress in Freiburg mit dem Millerpreis ausgezeichnet wurde.
Sein Medizinstudium schloss er 1943 mit Staatexamen und Promotion ab.
Bereits 1939 arbeitete Konrad Morgenroth in verschiedenen kieferchirurgischen Stationen sowie in einem Sonderlazarett für Schussverletzungen im Gesichtsbereich.
Nach dem Krieg und Gefangenschaft konnte er am 01.03.1946 eine Zahnarztpraxis in Hattingen übernehmen.
Der wissenschaftliche Weg fand seine Fortsetzung an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. 1957 erfolgte die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor, ab dem Sommersemester 1964 erhielt er einen Lehrauftrag an der Universität Essen.
In über 50 wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte er sich überwiegend mit histologischen und pathologischen Fragestellungen im Mund- und Kieferbereich. Die Arpa Internationale zeichnete 1958 die zusammen mit Prof. Dr. Fasske, Borstel, publizierte Arbeit „Vergleichende stomatoskopische und histochemische Untersuchung am Zahnfleischrand des Menschen“ mit dem René-Jaccard-Preis aus.
1963 erhielt er für eine andere Arbeit einen Preis der Hufelandstiftung. Die Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Italienischen Stomatologischen Gesellschaft 1961 und die Verleihung der Hermann-Euler Medaille 1964 waren weitere hohe Ehrungen des wissenschaftlichen Werkes.
Morgenroth gründete eine Arbeitskreis von Experten, die sich die „Früherkennung von malignen Tumoren in der Mundhöhle“ zur besonderen Forschungsaufgabe machte. Vorträge in Moskau, Warschau, Budapest, Italien und in der Schweiz zeugen von einer in Fachkreisen anerkannten und begehrten Kompetenz in diesen Fragen.
Sein Bedürfnis, Erfahrungen und praktisches Wissen an die Kollegenschaft weiterzugeben, führte bald zu klinischen Demonstrationen und Diskussionen. Daraus entstand die Hermann-Euler-Gesellschaft, deren Vorsitzende er bis zu seinem Tode war.
Für die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe war Morgenroth seit deren Bestehen als Referent für die Fortbildung tätig. Gleichsam aus dem Nichts heraus hat er diesen Aufgabenbereich thematisiert, einen Dozentenstab gebildet und die berufliche Fortbildung an 15 verschiedenen Orten dezentral organisiert. Alljährlicher Höhepunkt war die „Frühjahrstagung“ damalig in Bad Salzuflen, die noch heute als „Zahnärztetag“ fortgeführt wird und bundesweit und international bedeutsam ist.
Mit der Ernennung zum Chefarzt der kieferchirurgischen Abteilung des Evangelischen Krankenhauses in Hattingen 1967 übernahm Konrad Morgenroth eine weitere berufliche Aufgabe, die ihm die Möglichkeit eröffnete, geistig behinderte und spastisch gelähmte Patienten unter klinischen Narkosebedingungen zahnärztlich zu behandeln. Besonders hier erinnern sich viele Menschen an die medizinischen und menschlichen Künste dieses begnadeten Kieferchirurgen, Arztes und Zahnarztes.
„Früherkennung von malignen Tumoren in der Mundhöhle“ und die „Zahnärztliche Versorgung von Menschen mit Behinderung“ waren die Arbeitsschwerpunkte im wissenschaftlichen und praktischen Berufsleben von Konrad Morgenroth.
Dieses Lebenswerk fortzusetzen, ist Ziel und Aufgabe der Konrad Morgenroth-Förderergesellschaft.